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Der Sommer ist da und eröffnet für viele endgültig die Fahrradsaison. Einfach das Zweirad aus Garage oder Keller holen und losfahren? Kein Problem, wenn es hundertprozentig in Ordnung ist. Sonst ist ein kurzer Check sinnvoll. Wer alles richtig machen will, vereinbart einen Check-Termin in einer Werkstatt.
Nicht ohne Grund, denn auch ein Rad will regelmäßig gepflegt sein, wenn es viele Jahre komfortabel und vor allem verkehrssicher seinen Dienst versehen soll.
Eine große Werkstattausstattung ist dafür nicht notwendig.
Nach dem gründlichen eigenen Check oder in der Werkstatt steht einer genussvollen Tour nichts im Weg: Fahrradhelm aufsetzen, und ab aufs Rad. Foto: GTÜ |
Vieles geht sogar ohne spezielle Utensilien, und es dauert nicht lange.
Erster Schritt: das Zweirad nach einer längeren Pause gründlich säubern.
Dazu groben Dreck mit einer Bürste entfernen.
An verwinkelten und engen Stellen helfen Borstenpinsel und Zahnbürste.
Danach alle Teile mit lauwarmem Wasser und einem Lappen sanft abwischen.
Mit einem zweiten Lappen später alles abtrocknen.
Der Hochdruckreiniger ist tabu.
Denn sein harter Wasserstrahl würde Schmierstoffe aus Stellen drücken, wo sie benötigt werden.
Nun den Luftdruck prüfen
Radprofis arbeiten mit einer Pumpe, die den Druck anzeigt, auf unterschiedliche Ventile passt.
Im Fachhandel kostet so etwas um die 30 Euro.
Bei Alltagsrädern liegt der Nenndruck bei 3,5 bis 4 bar.
Mountainbikes mit dickeren Reifen erhalten etwa 3 bar.
Rennräder mit schmalen Rädern etwa 8 bar.
Der passende Luftdruck beugt Reifenpannen vor und schützt die Felge beim Befahren einer Bordsteinkante. Jetzt noch ein Blick aufs Gummi:
– ist das Profil stark abgefahren?
– gibt es gar feine Risse an den Flanken?
Dann sind neue Reifen fällig.
Dieser Austausch beugt zudem einem Plattfuß vor.
Nun geht es an die Kette
Sie sollte stets im richtigen Maß geschmiert sein.
So radelt es sich mit leichtem Lauf, außerdem verschleißen Kette und Zahnräder nicht vor der Zeit.
Spezielles Kettenöl ist sinnvoll, denn das hat genau die richtige Viskosität:
Vorsichtig auf die Kette träufeln.
Zusätzlich verteilt sich das Öl besser, wenn man anschließend eine Zahnbürste an die Kette hält und diese ein paar Mal durchkurbelt.
Nun am besten einmal um den Block fahren und sämtliche Gänge durchschalten.
So erhalten alle Ritzel und Kettenblätter ihre Schmierstoffportion.
Zugleich wird so getestet, ob alle Gänge funktionieren.Bei der Probefahrt auf ungewohnt lockere oder schlackernde Stellen achten.
Dort muss dann vielleicht eine Schraube stärker angezogen oder ein Spiel exakt eingestellt werden.
Ein Blick auf die Bremsen
Die Handhebel sollten sich nie bis an den Lenker durchdrücken lassen, sondern den Bremsbelag schnell und kräftig andrücken.
Felgenbremsen haben am Hebel dort, wo die Bremszughülle angesetzt ist, eine Einstellschraube.
Diese lässt sich mit den Fingern drehen und stellt einen verschlissenen Bremsbelag näher an die Felge.
Viele Bremsbeläge sind mit vertikalen Rillen als Indikator für ihre Verschleißgrenze ausgestattet.
Bei Scheibenbremsen ist neben der spürbar verminderten Bremswirkung vor allem ein schabendes oder kratzendes Geräusch das Signal, den Bremsbelag zu wechseln.Wer geübt ist, kann Bremsbeläge selbst wechseln.
Doch wie beim Auto gilt: Bremsen sind sicherheitsrelevante Teile.
Daher ist der Weg in die Fahrradfachwerkstatt die sinnvollere Wahl.
Dort schaut der Profi bei seiner gründlichen Durchsicht auch auf weitere sicherheitsrelevante Teile.
Und prüft etwa, ob alle Schrauben mit dem richtigen Drehmoment festgezogen und Felgen noch innerhalb der Verschleißgrenze sind.
Sollte eine Unwucht in den Rädern vorhanden sein, korrigiert er sie.
Auch weitere Komponenten checkt er für die Verkehrssicherheit:
– Vorbau
– Lenker
– Rahmen
– Tretkurbeln
Zum Abschluss noch der Lichttest
Gutes Licht kann lebenswichtig sein. Darauf sollte jede Bikerin und jeder Biker achten. Zur eigenen Sicherheit und um andere nicht zu gefährden.
Mit einer zweiten Person ist so ein Check in der Dämmerung ideal.
Mit einer zweiten Person ist so ein Check in der Dämmerung ideal.
So lassen sich die Lichtfunktionen prüfen, sind Fehlfunktionen gut zu erkennen.
Das ist zu checken:
– strahlt der Frontscheinwerfer überhaupt?
– strahlt er zu hoch, blendet andere Verkehrsteilnehmer?
– funktioniert die Rückleuchte?
– sitzen alle Kabel fest
– gibt es lockere Verbindungen?
Alles was mit Batterie- oder Akku betrieben wird sollte regelmäßig auf Funktionsfähigkeit geprüft werden, weil die Leistung nachlassen kann.