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Lamborghini Klassiker: Lambo Countach LP500. Im März 1971 zeigt Lamborghini auf dem Genfer Autosalon ein neues Fahrzeug mit wahrlich futuristischen Zügen, den Countach LP 500. Eigentlich nur als Studie gedacht, wurde der Wagen zwei Jahre später zum Supercar-Nachfolger des legendären Miura.
Marcello Gandinis keilförmiger Sportwagen mit Scherentüren war der absolute Star auf der Automesse am Genfer See.
Er und die anderen Designer bei Bertone bekamen nur wenige Wochen zuvor (genauer gesagt im Januar) Motor und Chassis vom Werk.
Doch das Resultat war eine Meisterleistung.
Auch wenn nicht alle Details funktionstüchtig waren.
So funktionierten die Lufteinlässe nicht, weil der Winkel in dem die Luft dem Motorraum zugeführt wird, falsch berechnet wurde.
Im Serienmodell wurde das dann geändert.
Um so eine möglichst gute Motorkühlung zu erreichen.
Im Stau auf der Autobahn war es allerdings ratsam, das Ende auf einem Parkplatz abzuwarten.
Denn ein Zwölfzylinder produziert viel, sehr viel Wärme.
Inspirationen holten sich die Designer vom Alfa Romeo Carabo.
Ebenfalls aus der Feder von Marcello Gandini.
1968 wurde das extrem keilförmige Gefährt auf dem Pariser Autosalon vorgestellt.
Das ging nie in Serie, doch Scherentüren und Design lebten im Lamborghini Countach und später in dessen Nachfolger Diablo weiter.
Drei Jahre später wurde der Prototyp des Countach bei einem Crashtest zerstört.
Für ein europäisches Sicherheitszertifikat.
Übriggeblieben ist nichts mehr davon.
Für den couragierten schweizer Sammler Albert Spiess baute Lamborghini den Wagen in mehrjähriger Arbeit vollständig nach.
Genauer gesagt die hauseigene Abteilung Polo Storico
Insgesamt fielen dabei mehr als 25.000 Arbeitsstunden an.
Baupläne gab es nicht mehr, anfangs auch nur einige wenige Originalfotos.
Giuliano Cassataro, Chef vom Kundenservice und von Polo Storico:
„Wir haben quasi bei null angefangen und mit umfangreicher Recherche begonnen.“
Beim Durchsuchen der Werksarchive kamen dann glücklicherweise einige Originalzeichnungen zu Tage.
Auch Besprechungstexte der damals beteiligten Ingenieure und weitere Dokumente.
Zeitzeugen aus dem Werk und bei Bertone halfen ebenfalls.
Hilfe kam auch von der Fondazione Pirelli.
Die half dabei, die Original-Reifen „Cinturato CN12“ zu rekonstruieren.
Das Resultat am Ende: Reifen im Retro-Look mit modernen Eigenschaften.
Die Rekonstruktion des Originals steht auf dessen Reifen:
Dimension vorne: 245/60R14
Dimension hinten: 265/60R14
Die Blechteile enstanden gedengelt auf maßgefertigten Formen, wie vor fünfzig Jahren bei Bertone.
Die mechanischen Teile holten sich die damit beschäftigten Spezialisten als Original-Ersatzteil oder nutzten restaurierte Bauteile aus der Zeit.
Der LP 500 wird noch bis zum 15. November im Museum MUDETEC in Sant’Agata Bolognese gezeigt. Zusammen mit_
– dem blanken Rohrrahmen eines Countach LP 400
– dem zweiten serienmäßigen Countach LP 400
– einem Countach 5000 Quattrovalvole
Hier noch ein Film vom Nachbau:
Originalfotos aus der Zeit um 1971
In Zusammenarbeit. Autoblog. Neue Auto Modelle und alles rund um Fragen der Mobilität.