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Oldtimer vorgestellt. Ausflugsziele / Museum: Als der Wagen 1931 auf den Markt kam, galt er als das revolutionärste Fahrzeug seiner Zeit. In diesem Jahr feiert er sein 90-jähriges Jubiläum. Nur 80 wurden in Zwickau gebaut, einer der nur noch vier erhaltenen Wagen ist Teil der ZeitHaus-Sammlung in der Autostadt.
Mit dem Fahrzeug erwarben seine Besitzer ein Stück technische Innovation, die der europäische Automobilbau der 1930er Jahre bislang nicht kannte.
So verfügte der von Fritz Fiedler konstruierte 6.0 Liter V12 über einen hydraulischen Ventilspielausgleich. Der sorgte neben hoher Wartungsfreundlichkeit auch für einen extrem ruhigen Lauf. Zudem wurde ein Vollsynchrongetriebe verbaut. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 145 km/h. Gebremst wurde über eine Vierrad-Servobremsanlage von Bosch.
Das Heck schmückten gleich zwei Reserveräder. Umgeklappt konnte der Kofferraum beladen werden.
Im Pannenfall war es möglich, das knapp 2,5 Tonnen schwere Fahrzeug über einen hydraulischen, fest verbauten Wagenheber anzuheben und die Räder zu wechseln. Aufgrund des hohen Preises von 23.500 RM konnten ihn sich nur wenige leisten. Daher wurde die Produktion 1934 nach nur drei Jahren eingestellt.
Erstbesitzer des Horchs 670 in der Autostadt war ein Schweizer.
Nach dem Ende des Krieges landete das Fahrzeug über Österreich und Frankreich in den USA. In den 80er Jahren kehrte es nach Deutschland zurück und wurde im Auftrag seines neuen Besitzers komplett restauriert.
Technische Daten Horch 670 V
Motor: V-Zwölfzylinder
Bohrung x Hub: 80 x 100 mm
Hubraum: 6.021 cm3 (nach damaliger Steuerformel 5.990)
Leistung: 88 kW/120 PS bei 3.000/min
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h
Leergewicht: ca. 2.500 kg
Länge: 5,4 Meter
Breite: 1,82 Meter
Höhe: 1,65 Meter
Radstand: 3,45 Meter
Neupreis: ab 23.500 RM (heute ca. 108.000 Euro)
Produktionszeit: 1931 bis 1934
Stückzahl: 80
Mit August Horch, einem der Pionieringenieure des deutschen Automobilbaus, begann die Geschichte des legendären Horch 670 V. Geboren am 12. Oktober 1868, gründete Horch 1904 in Zwickau die August Horch & Cie. Motorwagenwerke AG. Nach dem Ausscheiden aus seinem Unternehmen folgte 1918 die Umbenennung in Horchwerke AG Zwickau.
Chefkonstrukteur wurde 1922 Paul Daimler. Der Sohn von Gottlieb Daimler ebnete den Weg der Marke Horch zum führenden deutschen Luxuswagen-Bauer. Diesen Weg führte Fritz Fiedler ab 1930 fort.
1932 fusionierte Horch mit Audi, DKW und Wanderer zur Auto-Union.
Jede der vier Marken erhielt ein eigenes Marktsegment zugeordnet:
- DKW = Motorräder und Kleinwagen
- Wanderer = Automobile der Mittelklasse
- Audi = Automobile der gehobenen Mittelklasse
- Horch = Luxusautomobile der Oberklasse