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Die Königsklasse des Motorsports ist beim siebten Saisonlauf 2021 auf dem Heimkurs von Bernie Ecclestone unterwegs. Mit eigenem Flugplatz und 5-Sterne-Hotel. Am Sonntag geht es um 15 Uhr los.


 
 
 
Auch zu diesem Rennen verrät uns der Chef vom Mercedes-AMG Petronas Formula One
Team wichtige Details zur Strecke, zu Strategien und mehr.
 

 
Toto Wolff:
Hinter uns liegen zwei Rennen auf Stadtkursen, die unserem Auto nicht
gelegen haben und von denen wir schon vorher wussten, dass sie für uns
schwierig werden würden. Gleichzeitig waren wir enttäuscht, in diesem
Zuge einen Podestplatz und einen Sieg durch eigene Fehler verloren zu
haben. Dieser Frust zeigt die hohen Maßstäbe, die wir uns selbst setzen
und die uns immer weiter antreiben.

In Monaco und Baku befand sich der W12 in einem Fenster, in dem nur
jeweils einer unserer Fahrer das Vertrauen fand, um die Performance des
Autos auszureizen – Valtteri in Monaco und Lewis in Baku. In einem so
engen und intensiven Titelkampf müssen wir ihnen aber bei jedem Rennen
ein Auto hinstellen, mit dem beide Fahrer bis ans Limit gehen können.

Der Große Preis von Frankreich bedeutet eine Rückkehr auf eine
traditionellere Strecke, was uns hoffentlich wieder mehr Glück bringt.
Auf diesem Kurs waren wir in der Vergangenheit gut unterwegs. Er bietet
eine Reihe von Kurvengeschwindigkeiten, die jeden Aspekt des Autos auf
die Probe stellen werden. Das wird eine interessante Herausforderung für
uns.

Die Saison ist erst sechs Rennen jung und es liegt noch ein langer Weg
vor uns. An der Spitze geht es sehr eng zu, wir erwarten nicht, dass
sich das bald ändern wird. Jetzt möchten wir unsere Erkenntnisse aus den
vergangenen Wochen in Performance verwandeln und in Frankreich mit
beiden Fahrern ein viel stärkeres Wochenende abliefern als zuletzt.



 
 
Zahlen & Fakten zum Frankreich Grand Prix

  • Die Renovierung und Modernisierung der Strecke in Le Castellet 2002 sowie weitere Modifikationen im Laufe der vergangenen Jahre führten dazu, dass es aktuell potenziell 247 verschiedene
    Streckenkonfigurationen gibt – mit einer Streckenlänge von 0,8 km bis zu 5,86 km.
  • Auf 64 dieser potenziellen Streckenkonfigurationen kann eine ausgeklügelte Sprinkleranlage genutzt werden, um die Strecke künstlich zu bewässern. Das erhöht die Flexibilität und macht sie zu
    einem interessanten Austragungsort für Reifentests.
  • Vor der Rückkehr des Großen Preises von Frankreich 2018 wurde ein Teil der Strecke neu asphaltiert, neue Fußgängerwege angelegt, neue Zugänge für Zuschauer geschaffen.
  • 46.000 permanente Sitzplätze wurden auf den Tribünen installiert
  • neues Fahrerlager samt Pressezentrum gebaut.
  • Vor dem Formel 1-Comeback 2021 wurde die Strecke erneut asphaltiert, das Profil vieler Kurven ganz leicht angepasst. Der Streckenverlauf bleibt jedoch unverändert.
  • Die farbigen Streifen sind nicht nur zur Show, sondern stellen Asphalt-Auslaufzonen mit hohem Grip dar, die traditionelle Kiesbetten ersetzen. Beide Farben nutzen eine Mischung aus Asphalt und Wolfram, um eine raue Oberfläche zu erzeugen, die dabei hilft, die Autos abzubremsen, wenn sie von der Strecke abkommen. Abhängig von der Farbe fällt dieser Effekt stärker oder schwächer aus.
  • Die ‘blaue Zone’ ist nicht so rau und bestraft die Fahrer weniger.
  • Die  ‘rote Zone’, die näher an den Leitplanken liegt, ist viel rauer und bremst die Autos effektiver ab.
  • Der Circuit Paul Ricard bietet eine Mischung aus verschiedenen Kurventypen sowie eine breite Palette an Kurvengeschwindigkeiten von hoch über mittel bis langsam, was ihn zu einer sehr beliebten und nützlichen Teststrecke macht.
  • Die unterschiedlichen Kurven sind im ersten und dritten Sektor gleichmäßig verteilt.
  • Der zweite Sektor wird von der langen Gegengeraden dominiert, unterbrochen von einer engen
    Schikane.
  • Die beiden winkligen Sektoren am Anfang und Ende der Runde sorgen dafür, dass die Strecke beim Volllastanteil mit Blick auf die Rundenzeit (64%) und die Rundendistanz (75%) im Mittelfeld angesiedelt ist.
  • Aufgrund von Sicherheitsbedenken bei der Rückkehr des Großen Preises von Frankreich in der Saison 2018 wurde die Boxeneinfahrt für 2019 verlegt. So wurde die Einfahrt von der Zielgeraden auf die rechte Seite der vorletzten Kurve vorverlegt, wo sie die letzte Kurve umgeht. Durch diese
    Änderung wurden die Boxenstopps um eine Sekunde schneller.
  • Der Circuit Paul Ricard ist eine von sieben Strecken, auf der der Große Preis von Frankreich bislang ausgetragen wurde.
  • Mit 16 Grands Prix fanden in Le Castellet die zweitmeisten Rennen statt, nur in Magny-Cours (18 Rennen) gastierte die Formel 1 öfter.
  • Die Strecke besitzt drei starke Bremszonen, in denen für mehr als 0,4 Sekunden über 4g gemessen werden. Genauso viele gibt es in Suzuka, Mexiko und Interlagos, nur auf einer Strecke gibt es vier starke Bremszonen: dem Albert Park in Melbourne.
  • Die Bremsen bereiten auf dem Circuit Paul Ricard keine besonders großen Sorgen, weil die Bremszonen gut verteilt sind. Dadurch erhalten die Bremsen genügend Kühlung.
  • Die höchsten g-Kräfte werden in der langen, zuziehenden Kurve 11 gemessen. Dort sind die Fahrer Belastungen von bis zu 4,9g ausgesetzt.
  • Frankreich weist die höchste durchschnittliche Streckentemperatur (50°C) und die zweithöchste maximale Streckentemperatur (55°C) im diesjährigen Rennkalender auf.
  • Vom höchsten Punkt der Strecke (Kurve 12) bis zum niedrigsten (Kurve 6) gibt es einen Höhenunterschied von rund 30 Metern. Da dieser Unterschied jedoch auf die gesamte Streckenlänge verteilt ist, ist er in der Realität kaum wahrnehmbar.

 

 
 

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