Seine ersten Erfahrungen sammelte der Wagen Mitte Juli auf der AREA 39, dem Offroad-Drivinggelände bei Magdeburg von Allrad-Legende Armin Schwarz. Dann ging es vor einigen Tagen in Spanien unter Realbedingungen weiter.
von Achim Stahn
Nachdem Audi im Motorsport schon alles gewonnen hat, steht jetzt nach DTM, Le Mans und Co eine neue Herausforderung vor der hochmotivierten Sportabteilung.
Das neue Ziel bei Audi Sport heißt: die Dakar erfolgreich mitzufahren.
Die Dakar ist für Fans und Beteiligte ein Mythos.
Und Abenteuer pur.
Los ging es am 26. Dezember 1978 in Paris.
Die auch heute noch bedeutendste Langstrecken- und Wüstenrallye endete nach unglaublichen Strapazen am 14. Januar 1979 in Dakar (Senegal).
Für Privatfahrer und Teams eine Herausforderung der ganz besonderen Art.
Manchmal auch lebensgefährlich und tödlich.
Denn zu Beginn gab es natürlich nicht die technischen Möglichkeiten von heute.
Gefahren wird mit Autos, Prototypen, Motorrädern, Quads und Lkw.
Allerdings ging es ab 2009 nicht mehr durch Afrika.
Das war einfach zu gefährlich.
Ich selbst war auf der Dakar 2007 (meine vierte) dabei, sie begann in Lissabon.
Es gab unterwegs Terrordrohungen, eine Nacht standen Panzer zum Schutz vor unserem Hotel.
2008 wurde die Rallye wenige Tage vor dem Start wegen Terrorgefahr abgesagt.
2009 dann ein Neuanfang in Südamerika.
2020 wechselte die Rallye Dakar wieder, diesmal ins Wüstenland Saudi-Arabien.
Das Gelände und die Gastfreundschaft dort begeisterte alle.
2021 stand erneut Saudi-Arabien auf dem Programm.
Auch für die 43. Auflage der berühmten Wüstenrallye im Januar 2022.
Auf dem Weg zum Debüt bei der Rallye Dakar im Januar 2022 machte das Team von Audi Sport einen weiteren wichtigen Schritt:
Der RS Q e-tron absolvierte nahe Saragossa bei großer Hitze einen 8-Tage Härtetest auf Schotterstrecken, typisch für Marathon-Rallyes. Alle drei Fahrerteams von Audi Sport waren mit dabei.
Danke für die Fotos aus Spanien an Michael Kunkel.
Den Anfang machten Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel und Co-Pilot Edouard Boulanger. Sie fuhren von Freitag bis Sonntag. Mattias Ekström und Emil Bergkvist folgten am Montag für zwei Testtage. Anschließend Carlos Sainz und Lucas Cruz von Mittwoch bis Freitag.
Carlos Sainz
Fahrer sind zufrieden
Die drei Fahrerteams zeigten sich auf den schnellen Schotterstrecken beeindruckt vom Fahrverhalten und der Zuverlässigkeit des futuristischen SUV. „Es war der erste richtige Test unter – sagen wir – echten Bedingungen“, sagte Carlos Sainz stellvertretend für alle Fahrer. „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und bin sehr zufrieden damit, wie sich das Auto schon jetzt verhält. Natürlich bleibt noch viel Detailarbeit – aber die Basis stimmt.“
Auf den bis zu 17 Kilometer langen Schotterstrecken erreichte der RS Q e-tron 180 km/h. Temperaturen von bis zu 34 Grad im Schatten waren zudem eine erste Bewährungsprobe für das Kühlkonzept des komplexen Fahrzeugs.
Entwicklungsingenieur Arnau Niubó Bosch: „Bei diesem Test lag der Fokus darauf, möglichst viel zu fahren und Schwachpunkte aufzudecken. Beim nächsten Test im September geht es dann erstmals in die Dünen.“
Technik des Audi RS Q e-tron
Der rein elektrische Antrieb hat zwei Motor-Generator-Einheiten. Sie kommen direkt aus der Formel E.
Sie leisten jeweils 340 PS, zusammen also 680 PS. Die von Audi Sport neu entwickelte Hochvoltbatterie wird während der Fahrt über einen Energiewandler aufgeladen, der aus dem effizienten TFSI-Motor aus der DTM und einer weiteren MGU besteht.
Eigentlich geht die Kombination von Dakar und E-Auto nicht.
Denn die Tagesetappen sind teilweise 800 Kilometer lang.
Doch für eine Marke mit dem Slogan „Fortschritt durch Technik“ kein Problem.
Die Lösung: Die Batterien permanent wieder aufladen.
1. Durch ein im Motorsport erprobtes Rückgewinnungssystem
(Energie durch Bremsen füllt die Batterie)
2. Die Batterien werden durch einen zusätzlichen Generator aufgeladen.
Der wiederum ist an einen Verbrennungsmotor gekoppelt.
Dieser kommt direkt aus Audis DTM-Fundus und leistet 272 PS.
Kurz vor dem Schotterritt: Lucas Cruz, und Carlos Sainz
Ruhe vor dem Sturm (Testfahrt): Mattias Ekström und Emil Bergkvist
Sven Quandt: Mehr Erfahrungen auf der Dakar hat keiner, seine Teams haben bereits mehrfach gewonnen.
Ein Sieger-Team
Wer bei der härtesten Cross-Country-Rallye erfolgreich sein will, muss:
1. einen erfahrenen Profi an der Teamspitze haben
2. mit mehreren Fahrzeugen fahren
3. ein sehr erfahrenes Fahrerteam haben
(Stéphane Peterhansel gewann die Dakar 14x, Carlos Sainz 3x)
4. ein hervorragendes Fahrzeuge stellen
5. eine perfekte Crew dabei haben
Daher geht Audi die Dakar zusammen mit Q Motorsport an.
Die Firma aus Trebur (Hessen) leitet Sven Quandt mit den Söhnen Thomas und Tobias.
Sven Quandt ist in Sachen Marathonrallyes ein Erfolgstyp.
1998: er gewinnt den T1 Marathon Cup als Fahrer
1998: Dreifacherfolg seines Teams GECO Raid auf der Paris-Dakar (T1-Wertung)
November 2002 bis Ende 2004: Quandt ist Motorsportchef von Mitsubishi Motors
Gefahren wird mit einem Prototyp auf Basis des Pajero.
2002: Hiroshi Masuoka fährt den Titel ein
2003: Hiroshi Masuoka fährt den Titel erneut ein
2004: Stéphane Peterhansel fährt den Titel ein
Parallel baute Sven Quandt sein eigenes Team X-raid auf.
Auch das war unglaublich erfolgreich unterwegs:
– feierte fünf Siege bei der Rallye Dakar
– gewann 11x den FIA-Weltcup für Cross-Country-Rallyes
Und nun geht es zusammen mit Audi erneut auf Titeljagd.
Fotos vom Test Offroad-Drivinggelände AREA 39
AREA 39 – das neue Offroadgelände
Wer abseits aller Straßen und Asphaltierungen auf steinigem und hügeligem Gelände fahren und an seine Grenzen gehen will, ist hier bestens aufgehoben.
Rallye-Legende Armin Schwarz hat seine ganze Erfahrung und Leidenschaft in den Aufbau des Geländes eingebracht. So entstand ein Offroad- und Eventgelände, das keinerlei Wünsche offen lässt. Für Profis, Hobbyfahrer oder Firmenevents – Spaß und Action sind garantiert.
Freies Fahren jeden Samstag & Sonntag von 09 bis 18:00 Uhr.
Alles rund um Mobilität: Autos, Bikes, Räder, Nutzfahrzeuge, Insider-Tipps, Verkehrsrecht etc.
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