Das Miteinander auf den Straßen wird schnell zum Gegeneinander: Zwischen Truckern und Pkw-Fahrern gibt es besonders viel Konfliktpotenzial. Ein Grund ist das rücksichtslose Verhalten einiger Autofahrerinnen und Autofahrer.
Vor allem auf den Autobahnen ist das täglich zu erleben.
Lkw bilden das Rückgrat des Güterverkehrs und sorgen somit für volle Straßen.
Allein in Deutschland sind jeden Tag 800.000 Brummis unterwegs.
Da die von unserem Geld finanzierten Sender ARD und ZDF in Sachen Verkehrssicherheit so gut wie keinen Euro ausgeben (im Gegensatz zu früher) versuchen jetzt andere mehr zu tun.
Dazu gehört auch die Verkehrssicherheitskampagne “Rücksicht hat Vorfahrt”.
Initiiert von der Motor Presse in Stuttgart.
Frank Kirch:
„Vor allem nachts herrscht auf Autobahnen eine Wildwestmanier. Die Autobahn ist vielerorts zu einem rechtsfreien Raum geworden. Die Flut an Lkw, die täglich durch Deutschland fährt, kann man nicht mehr kontrollieren“.
Verantwortungslose gefährden alle
Doch nicht nur die nackte Zahl ist ein Problem, auch die Haltung einiger Lkw-Fahrer.
Frank Kirch: „Da sind viel zu viel Verantwortungslose unterwegs.“
Das bestätigt auch Dieter Schäfer, langjähriger Chef der Mannheimer Verkehrspolizeidirektion.
„Die Fahrer, darunter viele aus Osteuropa, lernen am negativen Erfolg und verhalten sich deshalb sehr oft verkehrswidrig.“
Dazu kommt: viele Trucker leiden durch den Dauerstress unter Schlafstörungen.
Gefährliche Folge: Sekundenschlaf.
In einer europaweiten Befragung gaben 26 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal kurz eingeschlafen zu sein, berichtet AUTO MOTOR UND SPORT.
Unfallursache No. 1: zu geringer Sicherheitsabstand, meist durch Ablenkung.
Da kommt natürlich auch das Smartphone ins Spiel.
So wie bei vielen jungen Autolenkern.
Bei nicht angepasster Geschwindigkeit kann das schnell zu Auffahrunfällen führen.
Nicht selten mit tödlichen Folgen.
Kracht ein Lkw auf ein Stauende, haben Pkw-Insassen keine Überlebenschance.
Auch für Lkw-Fahrer werden solche Auffahrunfälle zur Todesfalle.
Trotz pandemiebedingtem Rückgang der Unfalltoten (Minus 10,4 Prozent) kamen 2020 in Deutschland bei Auffahrunfällen 48 Lkw-Fahrer ums Leben.
Bis Mitte Juli 2021 sind bereits 50 Tote in der Statistik erfasst.
Zwar können immer bessere und umfangreichere Assistenzsysteme oder smartere Logistik für weniger Unfälle und mehr Verkehrssicherheit sorgen.
Doch der Faktor Nummer 1 ist der Mensch.
Jeder muss aufmerksam sein
Im Verhalten aller liegt immer noch großes Potenzial, um die Zahl von Toten und Verletzten im Straßenverkehr zu senken.
Deutlich zu senken.
Und zwar ohne ein neidgeführtes Tempolimit.
Frank Kirch:
„Wir sollten alle ein bisschen mehr Verständnis für den anderen haben.“
Das gilt auch für das Miteinander von Lkw- und Pkw-Fahrern.
Hier sind nach Kirchs Erfahrung vor allem Ausfahrten und Beschleunigungsspuren von Autobahnen und mehrspurigen Bundesstraßen ein Brennpunkt.
Um die Ausfahrt noch zu bekommen oder noch vor dem Lkw einzuscheren, halten Pkw den Sicherheitsabstand nicht ein.
Mit teils abenteuerlichen Manövern.
Nicht selten müssen Brummifahrer eine Vollbremsung einleiten.
Halten die Fahrer dahinter nicht genug Abstand, dann kracht es.
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Schön und gut. Aber LKWs fahren gerade bei Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn immer so aggressiv auf, da muß man als PKW schneller fahren, als eigentlich erlaubt. Ich hab kein Verständnis, höchstens Angst. Wenn die Übermüdet sind oder unter Zeitdruck stehen, dann müssen die reagieren und nicht an irgendein Verständnis an PKW Fahrer appellieren!